Hermann Kant hat einen neuen Roman geschrieben: »Kennung«. Er beginnt damit, dass bei dem »aufstrebenden Kritiker« Linus Cord ein Genosse mit Klappkarte erscheint, um sich nach der Nummer von Cords Wehrmachts-Erkennungsmarke zu erkundigen. »Ein zur Groteske getriebenes Spiel um Einfluss, Beschränktheit und Arroganz eines Machtapparats«, nennt der Aufbau-Verlag das Buch, das noch im Februar ausgeliefert werden soll.
Der ganze Roman Kennung, dem dieser gemütliche Ausschnitt entnommen wurde, handelt von drei Tagen im noch mauerlosen Berlin und von einer bösen Möglichkeit. Zwar liebt der Autor es lieblicher, doch zwang sich ihm die arge Erfindung auf. Wenn die Zeiten danach wären und Zeit dazu bliebe – beides sei wohl nicht zu viel verlangt – wolle er gern erbaulich sein. Sagt er und grüßt vom festen Standpunkt her, wen immer es betrifft.