- Kommentare
- Klimawandel
Endlich 18!
Kurt Stenger über die möglichen Folgen der Klimawahl
Die meisten von ihnen durften noch gar nicht wählen, und doch haben die seit Monaten protestierenden Schüler der Bewegung »Fridays for Future« den Ausgang der jüngsten Wahl beeinflusst. Plötzlich konzentrierte sich der Frust über die untätige Regierung mehr auf Umweltthemen. Und erstmals seit Jahren profitierte nicht etwa der rechte Rand, der beim Klimawandelthema ohnehin nur Groteskes beizusteuern hat.
Nach den Wahlen sind die Lobby-Widerstände gegen eine konsequente Klimaschutzpolitik natürlich nicht wie weggeblasen. Zwar signalisieren Reaktionen aus den Reihen von Union und SPD, dass die auch via YouTube verbreitete Botschaft gehört wurde. Doch erst mal werden die Entscheidungsträger Kreide fressen und vielleicht ein paar Kleinigkeiten angehen. »Alles muss sich ändern«, sagt hingegen Greta Thunberg. Und vieles liegt schon lange auf dem Tisch: ein beschleunigter Kohleausstieg, Ausbau der Erneuerbaren, konkrete Klimaziele auch für Verkehr und Landwirtschaft, eine ausreichend hohe CO2-Steuer ...
Es braucht lediglich die Umsetzung dessen, bei dem sich Schüler, Wissenschaftler und Umweltpolitiker einig sind. Und vor allem Konsequenz in allen Wirtschafts- und Politikbereichen, wofür ein Klimaschutzgesetz die Voraussetzung wäre. Ansonsten herrscht nach monatelanger Sommerpause in der politischen Klasse wieder business as usual. Die Schüler und andere Aktivisten brauchen einen langen Atem. Was ihnen zugutekommt, ist die Gewissheit: Auch alle die, die jetzt protestieren, werden mal 18.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!