Klimaschutz gegen Armut

Kurt Stenger über die Entwicklungsziele der UNO

Sie hoffe, dass alle Staaten ihre Maßnahmen nun beschleunigen werden, sagt Inga Rhonda King, die Chefin des UN-Wirtschafts- und Sozialrates. Es ist ein wichtiger, wenngleich frommer Appell an die Teilnehmer des jährlichen Treffens, bei dem die Umsetzung der 17 nachhaltigen UN-Entwicklungsziele (SDGs) überprüft wird. Zwar gibt es in einigen Regionen Fortschritte bei der Armutsbekämpfung, doch das Ziel, die extreme Armut bis 2030 weltweit zu beseitigen, liegt in ebenso weiter Ferne wie ein verbesserter Zugang zu Bildung und Gesundheitssystemen, die Beseitigung der Diskriminierung von Frauen oder mehr Umweltschutz. Finanzprobleme in armen Ländern, Knausrigkeit der Geberländer, aber auch mehr Nationalismus sind einige der Gründe.

Selbst die bereits unter den früheren UN-Millenniumszielen erreichten Fortschritte könnten zunehmend in Gefahr geraten, wenn sich der Klimawandel ungebremst fortsetzt und die Vorhersagen der Klimaforscher bewahrheiten. Schon jetzt sind viele Menschen nicht nur vor Bürgerkrieg und Perspektivlosigkeit auf der Flucht, sondern auch vor den Dürre- und Überflutungsfolgen. Wie immer im Kapitalismus trifft es die Armen - Regionen und Menschen - besonders hart, während sich die Wohlhabenden weit besser zu schützen verstehen.

Dies ist ein weiteres Argument für massiv verstärkte Klimaschutzanstrengungen besonders der Industriestaaten: Sie sind auch unverzichtbar für die Armutsbekämpfung.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.