Faschismus verharmlost

Jana Frielinghaus zum Gedenkort für die Opfer »des Kommunismus«

Landauf, landab erinnern zahlreiche ehemalige Gefängnisse und andere Einrichtungen als Gedenkorte an Menschenrechtsverletzungen in der DDR. Nun also soll ein »zentrales Mahnmal« für die Opfer »der kommunistischen Gewaltherrschaft in Deutschland« dazukommen. Ein entsprechender Antrag der Parteien der Großen Koalition wurde am Freitag mit deren und den Stimmen der FDP beschlossen, die Grünen wollen den Konzipierungsprozess »konstruktiv begleiten«.

Damit wird die Spirale der Gleichsetzung von Faschismus und Realsozialismus weitergedreht. Das Ziel: Dämonisierung und Delegitimierung des zweifellos autoritären ersten deutschen Sozialismusversuchs. Der »Nebeneffekt«: Erneute Verharmlosung des Hitlerfaschismus, für dessen Millionen Todesopfer es bis heute eben kein zentrales Memorial gibt. An Beschlüssen wie diesem zeigt sich, was von den jüngeren Respektsbekundungen der Politiker von CDU und SPD gegenüber der »Lebensleistung« ehemaliger DDR-Bürger zu halten ist. Denn damit werden dann doch wieder alle, die nicht irgendwie »dagegen« waren, zu Mitläufern, ähnlich denen der mörderischen Nazizeit, gestempelt. Nebenbei ist das auch ein Signal an antikapitalistische Bewegungen zu sehen, die dem politischen Mainstream stets als »linksextrem unterwandert« gelten.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.