- Politik
- Susana Muhamad
Ökologisch
Kolumbiens designierte Umweltministerin Susana Muhamad hat einen exzellenten Ruf
Es ist eine mutige Ansage: »Das Großkapital, das die Umwelt beeinträchtigt, wie die fossile Wirtschaft oder die Kohlenwasserstoffförderung, hat bei uns keine Zukunft.« Mutig, weil die Produkte aus Bergbau und Erdölförderung rund 50 Prozent der Exporte Kolumbiens ausmachen. Die Aussage stammt vom designierten Präsidenten Gustavo Petro. Eine passende Umweltministerin hat er am Dienstag benannt: Susana Muhamad, eine Umweltaktivistin und Politologin mit praktischen Erfahrungen in der Umweltpolitik.
Muhamad ist seit geraumer Zeit Wegbegleiterin von Petro, erst bei der Bewegung »Bogotá Humana« (Menschliches Bogotá), dem Projekt, mit dem Petro es 2012 zum Bürgermeister der Hauptstadt brachte und dann bei »Colombia Humana« (Menschliches Kolumbien), das als Teil des Linksbündnisses »Historischer Pakt« Petro zum ersten Wahlsieg eines linken Präsidentschaftskandidaten in der Landesgeschichte verhalf. In der Amtszeit von Petro als Bürgermeister war Muhamad als Umwelträtin tätig und setzte bemerkenswerte Akzente: So wurden 200 Hybridbusse für das öffentliche Nahverkehrssystem der 7-Millionen-Stadt angeschafft und die Feuchtgebiete der Stadt unter Naturschutz gestellt, um sie vor Ausbeutung zu bewahren.
Muhamad hat klar gesagt, dass sie überprüfen wolle, ob die Umweltvorgaben bei den extraktiven Megaprojekten eingehalten werden. Fracking zur Gasgewinnung erteilte sie bereits eine Absage. Dabei tritt sie erst am 7. August ihr Amt an. »Wir müssen einen Weg für eine grundlegende Energiewende entwerfen«, gibt sie als Richtlinie aus. Mit Präsident Petro sowie der afrokolumbianischen Vizepräsidentin Francia Márquez werde sie alles dafür tun, aus Kolumbien ein für alle lebenswertes Land zu machen, lautete ihre Antwort auf die zahlreichen Glückwünsche zu ihrer Ernennung. Und deswegen sei es Zeit, der Wind- und Solarenergie eine neue Chance zu geben.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.