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Erzbischof Georg Gänswein: Der Schneepflug muss umziehen

Erzbischof Georg Gänswein, Ex-Sekretär von Benedikt, muss nach Freiburg

Joseph Ratzinger lehrte Dogmatik, und er war ein Dogmatiker. Als Papst Benedikt XVI. wollte er die Kirche »entweltlichen«, wie er es nannte, zurück zum konservativen Kern, ganz ohne dialogischen Schnickschnack, Befehl von ganz oben. Erzbischof Georg Gänswein hat ihm lange dabei geholfen als sein privater Sekretär und Präfekt. Jetzt muss er den Vatikan verlassen. Schon 2020 war er von Papst Franziskus dauerhaft beurlaubt worden und hatte seitdem im Kirchenstaat keine offizielle Funktion mehr.

Denn er gehört zum anderen Lager der Papisten. Die Alt-Konservativen gegen die Nicht-so-Konservativen um Franziskus, die von manchen für fortschrittlich gehalten werden, so wie es beispielsweise auch als Fortschritt gegolten hätte, wenn in der Fußball-Bundesliga dieses Jahr nicht die Bayern, sondern Borussia Dortmund die Meisterschaft geholt hätte.

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Der Traditionalist Benedikt war am 31. Dezember 2022 gestorben, Gänswein begleitete ihn bis zuletzt und erteilte ihm auch die Absolution. Und schon im Januar erschien Gänsweins Buch über ihn: »Nichts als die Wahrheit: Mein Leben mit Benedikt XVI.«. Es wurde ein sehr weltlicher Bestseller, hierzulande Platz 1 auf der »Spiegel«-Bestseller-Liste. Denn es war eine Kritik an Papst Franziskus. Für dessen Vorgänger habe er wie ein »Schneepflug« agiert und alle Zumutungen, die auf den Papst einprasselten, beiseite geräumt, schreibt er. Benedikt war mit sich im Reinen – und vor allem mit der reinen, autoritären Lehre.

Dieser Schneepflug muss nun umziehen nach Freiburg, hat Franziskus verfügt. Dort gibt es aber mit Stephan Burger schon einen Erzbischof. Wie zuletzt im Vatikan mit dem aktiven und inaktiven Papst wird es auch im Breisgau eine – unter weltlichen Aspekten – interessante Doppelherrschaft geben. Nur eines ist gewiss: Der SC Freiburg wird kein Meister, da ist Gott vor.

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