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Internationaler Romatag in Berlin: Der lange Weg
Am 8. April, dem Weltromatag, feiert die Community ihren Kampf um Gleichberechtigung
Der 8. April ist der internationale Tag der Rom*nja. Nicht nur in Berlin feiert die Rom*nja-Community ihren lang anhaltenden Kampf nach Sichtbarkeit und Gleichberechtigung. Die Geschichte antiziganistischer Diskriminierung schreibt sich bis in die Gegenwart fort. Es muss noch viel passieren, aber am Weltromatag richtet sich der Blick auf das, was erreicht wurde.
Amaro Foro engagiert sich seit 2010 für Chancengleichheit für Rom*nja. Auf einen Vorschlag des Jugendverbandes von Rom*nja und Nicht-Rom*nja geht die Prozedur zurück, am 8. April in den Berliner Bezirken die Rom*nja-Flagge zu hissen. Solche Erfolge sind Ausdruck einer unablässigen Widerstandsbewegung. Diese hat in Berlin kraftvolle Strukturen geschaffen. Das wird auch am Freitagabend im Aquarium in Kreuzberg deutlich. Unter dem Motto »Ein Rückblick auf die letzten 10 Jahre Berliner Rom*nja- und Sinti*zze-Aktivismus« hat der Verein Romani Phen zum Podiumsgespräch geladen.
Menschen, die schon lange in verschiedenen Rom*nja-Selbstorganisationen aktiv und miteinander vernetzt sind, geben dort einen Einblick in die Bewegung. Aktivist Miman Jasarovski macht deutlich, dass 2006 mit dem Rroma Aether Klub Theater ein Safe Space für die Gemeinschaft geschaffen wurde. Isidora Randjelović erzählt, dass mit dem feministischen Verein Romani Phen, in dem sie Projektmitarbeiterin ist, 2018 von der Frauengruppe* IniRromnja ein Raum geschaffen wurde, »in dem wir unsere Weltdeutung austauschen, diskutieren, wie wir uns selber bezeichnen wollen und Erlebtes teilen«.
Romani Phen bietet auch Bildungsmaterial an, um die Geschichte aus Rom*nja- und Sinti*zze-Perspektive zu erzählen. Organisiert wurde das Podium vom Rroma-Informationszentrum, das sich historischer Aufarbeitung und der Vielfalt der Rom*nja-Perspektiven widmet. Das Sichtbarmachen der Rom*nja-Community findet in ganz Berlin statt, auch über den 8. April hinaus. Im Rahmen des Rom*nja Power Month organisierte Romani Phen Filmvorführungen und einen Empowerment Workshop für Frauen. Der Power Month findet jährlich vom achten März bis April statt und wird somit vom feministischen Kampf- und Rom*nja-Tag eingerahmt.
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Die transkulturelle Selbstorganisation RomaTrial plant am 8. April eine Parade durch Berlin-Mitte: Der bunte Zug führt vom Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti*zze und Rom*nja bis zur Volksbühne, wo der Tag mit einem Konzert seinen gebührenden Abschluss finden soll. Mit Blick auf das Denkmal kritisiert Jane Weiss, Dozentin an der Humboldt-Univeristät, dass es dazu kein Begleitmaterial gebe und die Community nicht in dessen Entstehung eingebunden war. Daraus leite sich eine konkrete Forderung ab: Es müsse gesamtgesellschaftlich verstanden werden, dass Rom*nja nicht »Objekte der Veropferung«, sondern »Subjekte der eigenen Geschichte« sind und als solche anerkannt und politisch eingebunden werden müssen.
Angesichts der widrigen Lage, in der sich Rom*nja und Sinti in Europa befinden, und vor dem Hintergrund gestiegener Abschiebezahlen aus Berlin, hat die Linksfraktion im Abgeordnetenhaus einen Antrag für einen Abschiebestopp eingebracht.
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