- Kommentare
- Medikamente
Medizinforschung: Lukrativ für wen?
Ulrike Henning über neue Bedingungen für die Medizinforschung
Bei dem jetzt in entschärfter Form beschlossenen Medizinforschungsgesetz lässt sich auf den ersten Blick schwer sagen, wem es mehr nützt: Der Pharmaindustrie oder den Patienten. Die Versprechungen für die Kranken verhallen jedoch schnell. Was bleibt, ist die Ahnung, dass es eher darum ging, Lockungen und Lockerungen für die Industrieforschungen zu etablieren, ohne dass die Öffentlichkeit zu hellhörig wird.
Kurzfristig wurde an dem Gesetzentwurf noch etwas geschraubt. Was die Änderungen letztlich bringen werden, ist nicht einmal Experten richtig klar. Etwa: Bringen die jetzt möglichen vertraulichen Erstattungspreise wirklich mehr neue Medikamente? Oder sind die Bedingungen dafür schon wieder zu eng gefasst?
Sicher ist: Statt Forschung sicherer und ihre Ergebnisse verpflichtend transparenter zu machen, wurden hier tatsächlich Leitplanken in Form von Pflichtrabatten für die Hersteller gelockert. Entsprechend unisono ist das Lob der Industrie zu vernehmen. In den nächsten Jahren bis 2028 wird auch die Zahl der neuen verordnungsfähigen Medikamente zeigen, ob das Zuckerle für die Industrie groß genug war.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.