Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Der Seismograph der Erdbebenwarte Bensberg dokumentierte die heftigen Erdstöße Telefoto: AP/Pfeil

  • Lesedauer: 3 Min.

leramt sowie praktisch an allen Ministerien Beschädigungen registriert. Meist fiel Putz von den Decken, oder es wurden Risse in den Wänden festgestellt.

Im Atomkraftwerk Biblis hat sich der Block A während des Erdbebens selbst abgeschaltet, teilte das hessische Umweltministerium mit. Im Block B seien die Zeiger des Seismographen knapp unter der kritischen Marke geblieben, der Reaktor sei daher weitergelaufen. Block A ist der älteste-Kraftwerksreaktor der Bundesrepublik'. Be-

amte des Ministeriums und der TÜV Bayern untersuchten mögliche Schäden in den Hanauer Nuklearbetrieben, die ebenso wie das Atomkraftwerk Biblis nicht gegen Erdeben ausgelegt sind.

Für die Niederlande war es das stärkste Erdbeben seit Menschengedenken. In Roermond wurden etwa 20 Menschen leicht verletzt. Der Schaden geht wahrscheinlich „in die Millionen“. Nach Angaben der französischen Behörden waren die Erschütterungen im Elsaß und in Lothringen nur wenige Sekun-

den zu spüren. Sie richteten keine Schäden an.

Die durch das Erdbeben an Häusern, Wohnungseinrichtungen und Autos angerichteten Schäden sind zum weit überwiegenden Teil nicht versichert, teilte der Sprecher des Verbandes der Sachversicherer, Hans-Dieter Roth, am Montag in Köln mit. Personenschäden seien dagegen durch Unfall- oder Lebensversicherung gedeckt. Die Branche schätzt den Gesamtschaden des Bebens auf über 100 Millionen Mark. (Seite 3)

Die Grenze der Akzeptanz für uns wäre 1994 auf 100 Prozent. Über die Stufen kann man sich sicher unterhalten.

Sind die Unternehmer dazu bereit?

Überhaupt nicht. Noch bis zum vergangenen Donnerstag war ihre klare Aussage: Sie fordern von uns Lohnverzicht, eine „Nullrunde“.

Mit welcher Begründung?

In der letzten Schlichtungsrunde haben sie damit begonnen, sie könnten ja unsere Löhne gar nicht erhöhen, weil dadurch Kolleginnen und Kollegen ihren Anspruch auf Wohngeld verlieren. Ich denke, das zeigt die Dimension: Man versucht hier, politisch etwas hereinzutragen, was wir auch bei den Tarif auseinandersetzungen in den alten Bundesländern sehen: Den „Ossi“ auf Niedrigst-Lohnniveau zu halten und dann möglichst dieses Niveau auf den Westen zu übertragen. Das ist die Zielstellung.

Trotz des Streiks erscheinen die normalerweise im Druckhaus Friedrichshain gedruckten Zeitungen, auch die von Gruner+Jahr, dem Besitzer der Druckerei. Wieso?

Beim heutigen Stand der Technik kann man die Herausgabe einer Zeitung nicht mehr völlig verhindern. Es drucken nur Leiter.

Also geht der Streik ms Leere?

Er zeigt trotzdem Wirkung, weil nicht mehr der ganze Anzeigenteil gedruckt werden kann. Und das trifft auch Grüner+Jahr am härtesten, da ja über das Anzeigengeschäft das ganze Geld reinkommt. Vom Betriebsratsvorsitzenden des Berliner Verlages wissen wir, daß man sich dort gezwungen sieht, rund 20 Anzeigenseiten zu Ostern platzen zu lassen.

Streiken Sie weiter?

Bis zur 3. Schlichtungsrunde am Donnerstag, dem 16. April, werden wir auf jeden Fall im Ausstand, sein.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal