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Thomas Blum

Thomas Blum

Thomas Blum, geb. 1968, lebt seit 1990 in Berlin, wo er 33 Semester studiert hat (mit Abschluss). Über viele Jahre war er im Feuilleton verschwunden und nicht mehr auffindbar. In seiner Freizeit engagiert er sich bei der Schnäppchenjagd und auf dem Sektor der Realitätsbekämpfung. Für »nd« schreibt er die wöchentliche Kolumne »Die gute Kolumne«.

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Aktuelle Beiträge von Thomas Blum:
Immer die beste Wahl: Kirschkuchen
Willkommen im Goldenen Zeitalter!

Die lustige Mitbestimmungssimulation namens Bundestagswahl ist eine schöne Sache. Das Problem daran ist allerdings: Wer links zu wählen beabsichtigt, sieht sich vor Schwierigkeiten gestellt, kommentiert Thomas Blum.

Der einzig sinnvolle Umgang mit Autos.
Penisfechterei und Platzhirschgemacker

Warum die Produktion von Autos umgehend eingestellt werden muss und warum das als zivilisatorischer Fortschritt zu werten ist, erklärt Thomas Blum

Zeiten der Rechtspopulisten und Autokraten lassen Dystopien erblühen.
Wenn das Gehirn zu Boden klatscht

Wie die autoritäre Formierung der Gesellschaft funktioniert und was das mit Donald Trump zu tun hat, offenbart eine satirische Erzählung des US-Schriftstellers George Saunders, die jetzt auch auf Deutsch vorliegt.

Zwei hochgradig narzisstische Personen sprechen auf dem Medienkanal, der einem von beiden auch noch gehört, wirr über Hitler und alle anderen berichten darüber.
Weidel und Musk auf X: Puh!

Zwei hochgradig narzisstische Menschen wie Elon Musk und Alice Weidel sprechen auf Musks privatem Medienkanal wirres Zeug über Hitler und nahezu alle übrigen Medien rasten aus. Da stimmt doch was nicht!

Ein bisschen wie die Goldgräberstimmung damals. So fühlt sich ein Ausverkauf im Antiquariat an.
Zweiundzwanzig Zentimeter Zärtlichkeit

Ein großes Antiquariat veranstaltet einen Räumungsverkauf. Wer Bedarf an vergilbten Konsalik-, Simmel- und Ganghofer-Romanen hat und gern hübsche Dinge aus Pappmaché bastelt, sollte dort unbedingt vorbeischauen.

Menschen, die eine Birne essen wie ein Bagger in einem Steinbruch vorankommt. Das ist das Metier Strunks.
»Zauberberg 2«: Therapiesitzungen und Kotzschaum

Heinz Strunk widmet sich in seinem neuen Roman »Zauberberg2« wieder den Grotesken des Menschseins. Im Fokus ist immer das Schiefe und das Peinliche. Dieses Mal hat er ein Auge auf die bürgerliche Klinik-Klientel.

Ist bei denen noch ein Zimmer frei? Jahrzehntelang wollten Fernsehschauende in die ARD-Serie »Lindenstraße« einziehen.
»Villarriba« oder »Villabajo«?

Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, zwischen rechtsextremer Propaganda, Satire und Reklame zu unterscheiden. Sie glauben einfach alles – auch dass ein Analogkäse ein edles und köstliches Erzeugnis wäre.

Hand aufs Herz zwischen den Jahren: Liebe Zombies, seid ihr alle da?
Ist das Leben nicht schön?

Tannenduft und Strahlemänner? Müllberge und Untote! Macht Schluss mit dem Larger-than-Life-Kitsch und den trügerischen Rom-Coms! Warum wir uns noch immer die falschen Jahresendzeitfilme ansehen, erklärt Thomas Blum.

Auf nach Berlin, den Christopher-Street-Day betrachten, wie hier 2019 und dazu unter Umständen »Lord Extra« rauchen.
Der Unterhemdmann und der Unterhosenmann

Nicht nur in der Großstadt, auch in ländlichen Gegenden sollten Männer einander in der Öffentlichkeit streicheln und dabei ungestört Staatssymbole verunglimpfen können, findet Thomas Blum.

Scan dich glücklich!
Die Würde des Einkaufswagens ist unantastbar

Supermärkte gehören zu den trostlosesten Orten der Welt. Und sie haben den perfekten Untertan geschaffen: den Kunden, der freiwillig an einem Automaten seinen eigenen Einkauf abkassiert.

»Er ist so, wie die Deutschen sind«: Heinz Schenk
Heinz Schenk: Der größte Kleinbürger

Unfroher Frohsinn: Heinz Schenk war einer der erfolgreichsten TV-Entertainer. Bei ihm sollten und wollten die Westdeutschen der Vergangenheit entfliehen. Auch wenn stimmungsmäßig alles beim Alten blieb.

So schreibt einer über sich, der vom primitiven deutschen Antisemitismus arg gezeichnet war: »Ich hatte eine gerade Nase und war still und bescheiden«.
Kleine und kleinliche Leute

Einst war er so bekannt wie Hesse und Mann. Heute weiß kaum einer noch von Jakob Wassermann, Essayist und Schriftsteller, der den deutschen Antisemitismus in seiner neu aufgelegten Biografie sezierte.

Nur hier ist wirklich sichergestellt, dass kein weihnachtlicher Einfluss mehr stört.
Last Christmas

Kommunikationsgeräte und das Internet ausschalten, alles vom Stromnetz nehmen, Augenbinde und Schallschutzkopfhörer bereitlegen: Wie man unbeschadet durch Weihnachten kommt, weiß Thomas Blum.

Hat Hitler hier irgendwo die »Wunderwaffe« versteckt? Deutsche Soldaten auf der Akropolis im besetzten Griechenland, 1941
Ungefähr wie Malaria

Arno Schmidt hat das Militärische gehasst. Nach 1945 wollte er nichts verdrängen und thematisierte den fließenden Übergang vom deutschen Faschismus zu einer von lauter ehemaligen Faschisten bevölkerten Demokratie.

Das wäre immerhin traditionsbewusst, und Brombeer ist gerade sehr in.
Einstecktuch in Flecktarn

Modemuffelland Deutschland: 825 Millionen Euro sollen neue Ausgeh­uniformen der Bundeswehr kosten. Das ist viel zu wenig. Wenn die Soldaten nicht wie lachhafte Pfadfinder aussehen sollen, muss man mehr rauspulvern.

Der renitente Künstler als Gegenstand einer Revue? Am Deutschen Theater Berlin hat man es mit Thomas Brasch versucht.
Thomas Brasch: Ich bin das Schnitzel

Ein Abend mit Textschnipseln von Thomas Brasch: Jürgen Kuttner und Tom Kühnel laden zur Revue «Halt’s Maul, Kassandra!» ins Deutsche Theater Berlin.

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Der Außerhalbstehende

Er nahm sich wahr als jemand, der noch bei Verstand geblieben ist – im Gegensatz zu einer vom Irrationalen und von Wahn ergriffenen gesellschaftlichen Mehrheit. Emil Szittya stritt mutig gegen fatale Massenpsychosen.

Was haben die Wurst und die Mauer gemeinsam? Zwei Enden (im Bild: ein Ende der Mauer im Dorf Moedlareuth)
Wer kann die Pyramiden überstrahlen?

In Berlin wird alles zur Kunst, auch eine ewig währende Baustelle. Man muss nur lange genug draufstarren. Für Thomas Blum werden Parallelen zu prähistorischen Fundstücken offensichtlich.

Als sogenanntes Jingle für die Social-Media-Kanäle des ideologiekritischen Influencers eignet sich ein quälend langes, schwer erträgliches Auffahrunfallgeräusch.
Hashtag #daslebenlebtnicht

Eine andere Welt ist möglich: Wie Thomas Blum mit ideologiekritischem Influencing eines Tages das Social-Media-Universum umkrempeln und die Jugend für sich gewinnen wird. Aber zuerst muss er sich rasieren.