Redaktionsübersicht

Thomas Blum

Thomas Blum

Thomas Blum, geb. 1968, lebt seit 1990 in Berlin, wo er 33 Semester studiert hat (mit Abschluss). Über viele Jahre war er im Feuilleton verschwunden und nicht mehr auffindbar. In seiner Freizeit engagiert er sich bei der Schnäppchenjagd und auf dem Sektor der Realitätsbekämpfung. Für »nd« schreibt er die wöchentliche Kolumne »Die gute Kolumne«.

Folgen:
Aktuelle Beiträge von Thomas Blum:
Hand aufs Herz zwischen den Jahren: Liebe Zombies, seid ihr alle da?
Ist das Leben nicht schön?

Tannenduft und Strahlemänner? Müllberge und Untote! Macht Schluss mit dem Larger-than-Life-Kitsch und den trügerischen Rom-Coms! Warum wir uns noch immer die falschen Jahresendzeitfilme ansehen, erklärt Thomas Blum.

Auf nach Berlin, den Christopher-Street-Day betrachten, wie hier 2019 und dazu unter Umständen »Lord Extra« rauchen.
Der Unterhemdmann und der Unterhosenmann

Nicht nur in der Großstadt, auch in ländlichen Gegenden sollten Männer einander in der Öffentlichkeit streicheln und dabei ungestört Staatssymbole verunglimpfen können, findet Thomas Blum.

Scan dich glücklich!
Die Würde des Einkaufswagens ist unantastbar

Supermärkte gehören zu den trostlosesten Orten der Welt. Und sie haben den perfekten Untertan geschaffen: den Kunden, der freiwillig an einem Automaten seinen eigenen Einkauf abkassiert.

»Er ist so, wie die Deutschen sind«: Heinz Schenk
Heinz Schenk: Der größte Kleinbürger

Unfroher Frohsinn: Heinz Schenk war einer der erfolgreichsten TV-Entertainer. Bei ihm sollten und wollten die Westdeutschen der Vergangenheit entfliehen. Auch wenn stimmungsmäßig alles beim Alten blieb.

So schreibt einer über sich, der vom primitiven deutschen Antisemitismus arg gezeichnet war: »Ich hatte eine gerade Nase und war still und bescheiden«.
Kleine und kleinliche Leute

Einst war er so bekannt wie Hesse und Mann. Heute weiß kaum einer noch von Jakob Wassermann, Essayist und Schriftsteller, der den deutschen Antisemitismus in seiner neu aufgelegten Biografie sezierte.

Nur hier ist wirklich sichergestellt, dass kein weihnachtlicher Einfluss mehr stört.
Last Christmas

Kommunikationsgeräte und das Internet ausschalten, alles vom Stromnetz nehmen, Augenbinde und Schallschutzkopfhörer bereitlegen: Wie man unbeschadet durch Weihnachten kommt, weiß Thomas Blum.

Hat Hitler hier irgendwo die »Wunderwaffe« versteckt? Deutsche Soldaten auf der Akropolis im besetzten Griechenland, 1941
Ungefähr wie Malaria

Arno Schmidt hat das Militärische gehasst. Nach 1945 wollte er nichts verdrängen und thematisierte den fließenden Übergang vom deutschen Faschismus zu einer von lauter ehemaligen Faschisten bevölkerten Demokratie.

Das wäre immerhin traditionsbewusst, und Brombeer ist gerade sehr in.
Einstecktuch in Flecktarn

Modemuffelland Deutschland: 825 Millionen Euro sollen neue Ausgeh­uniformen der Bundeswehr kosten. Das ist viel zu wenig. Wenn die Soldaten nicht wie lachhafte Pfadfinder aussehen sollen, muss man mehr rauspulvern.

Der renitente Künstler als Gegenstand einer Revue? Am Deutschen Theater Berlin hat man es mit Thomas Brasch versucht.
Thomas Brasch: Ich bin das Schnitzel

Ein Abend mit Textschnipseln von Thomas Brasch: Jürgen Kuttner und Tom Kühnel laden zur Revue «Halt’s Maul, Kassandra!» ins Deutsche Theater Berlin.

wikimedia.com/CC BY-SA 4.0
Der Außerhalbstehende

Er nahm sich wahr als jemand, der noch bei Verstand geblieben ist – im Gegensatz zu einer vom Irrationalen und von Wahn ergriffenen gesellschaftlichen Mehrheit. Emil Szittya stritt mutig gegen fatale Massenpsychosen.

Was haben die Wurst und die Mauer gemeinsam? Zwei Enden (im Bild: ein Ende der Mauer im Dorf Moedlareuth)
Wer kann die Pyramiden überstrahlen?

In Berlin wird alles zur Kunst, auch eine ewig währende Baustelle. Man muss nur lange genug draufstarren. Für Thomas Blum werden Parallelen zu prähistorischen Fundstücken offensichtlich.

Als sogenanntes Jingle für die Social-Media-Kanäle des ideologiekritischen Influencers eignet sich ein quälend langes, schwer erträgliches Auffahrunfallgeräusch.
Hashtag #daslebenlebtnicht

Eine andere Welt ist möglich: Wie Thomas Blum mit ideologiekritischem Influencing eines Tages das Social-Media-Universum umkrempeln und die Jugend für sich gewinnen wird. Aber zuerst muss er sich rasieren.

In der Blumschen Demokratievariante wäre das lästige Wählen überflüssig.
Das ist Demokratie, langweilig wird sie nie

Die Ampel-Koalition hat ausgedient. Was nun? Gegen unsere verkümmerte Form des Parlamentarismus könnte ein neues progressives, verschlanktes Demokratiemodell helfen. Thomas Blum stellt es vor.

Kapitulation!
Deutschland kaputt!

Was einst »Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschlands im Großen Vaterländischen Krieg« hieß, heißt heute nur »Museum Berlin-Karlshorst«. Ein geschichtsvergessener Irrtum, findet Thomas Blum.

Hochkultur zum Mitnehmen
Alles leuchtet golden

Die deutsche Gegenwartsliteratur ist die langweiligste und schlechteste der Welt. Noch die armseligste Fanfiction aus dem Internet kommt einem dagegen vor wie der reinste Joyce.

Tik Tok – weil die vielen Buchstaben für gewöhnlich nur beim »Lesen« stören.
Klickzahlen und Speichelfäden

Die gedruckte Zeitung, dieses prähistorische Artefakt, kämpft ums Überleben. Und online ist der Kampf um die Klickzahlen längst eskaliert. Jeder noch so krasse Blödsinn könnte einem neue Leser*innen beschaffen.

Vielleicht ein bisschen älter, aber definitiv nicht vergesslich: Teilnehmerinnen einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des 7. Oktober
»Das war in der Zeit vor dem Internet«

Auf israelsolidarischen Demos wird der Altersdurchschnitt immer größer. Liegt das tatsächlich daran, dass dort nur noch Leute mit historischem Wissen über den Holocaust anzutreffen sind, fragt sich Thomas Blum.

Was ist los mit dem »übersteifen Teil«? Martin Walser, 2018
Das übersteife Teil in der unteren Mitte

Thomas Blum ist sich nicht sicher, ob, um einer besseren Zukunft willen, nicht sämtliche erotische Literatur eingestampft und durch die Werke Martin Walsers ersetzt werden sollte. Als Vorbild für alle?

Ein angenehmer Anblick maßloser Trostlosigkeit
Zeigt her eure Fahrscheine – just do it!

In einem Kreuzberger U-Bahnhof hat sich die BVG von der traditionellen Trostlosigkeit Berliner Tunnelstationen verabschiedet. Jetzt regiert hier die sportliche gute Laune, dank der Werbung eines Sportartikelherstellers.

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