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Paraguay brennt für eine andere Regierung
Seit mehreren Tagen demonstrieren Tausende Menschen und fordern unter den Rücktritt von Präsident Mario Abdo Benítez und seines gesamten Kabinetts.
Asunción. Die Stimmung in Paraguay ist längst gekippt. Vor ein paar Monaten wurde das südamerikanische Land für seine Beherrschung der Coronavirus-Pandemie gelobt. Davon ist keine Rede mehr. Das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps. Auf den Intensivstationen der öffentlichen Krankenhäuser sind fast alle Betten belegt. Mehr als 3200 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Seit mehreren Tagen demonstrieren Tausende Menschen und fordern unter den Rücktritt von Präsident Mario Abdo Benítez und seines gesamten Kabinetts. Viele beschuldigen die Regierung der Korruption und Unfähigkeit wegen des Mangels an medizinischem Material und Medikamenten, der Verzögerung bei der Ankunft von Impfstoffen und den Mängeln des öffentlichen Gesundheitssystems. Die Proteste, die unvermindert anhalten, begannen am 12. März, als sich etwa 5000 Menschen in der Nähe des Kongresses in der Hauptstadt Asunción versammelten. Die Polizei setzte Gummigeschosse und Tränengas gegen die Menge ein. Es wurde anschließend von mindestens einem Toten und 21 Verletzten berichtet.
Seit Tagen war es bereits zu Spannungen wegen des Mangels an medizinischem Material in den öffentlichen Krankenhäusern gekommen. Zuerst kosteten die sozialen Unruhen Gesundheitsminister Julio Mazzoleni seinen Job, der am 12. März zurücktrat. Danach kündigte Abdo Benítez »um der Befriedung willen« die Ablösung des Bildungsministers Eduardo Petta, der Frauenministerin Nilda Romero und des Stabschefs der Präsidentschaft, Juan Ernesto Villamayor, im Rang eines Ministers an. Die Befriedungsstrategie von Benítez ist bisher auf alle Fälle fehlgeschlagen.
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