Werbung
  • Kultur
  • Die Kleinen und die Großen

Kindertag: Was macht der Knall im All?

Ein Fachgespräch zum Weltkindertag mit Leticia, Lina, Sophia, Carla, Eleni und Luise

Darum geht es: Abenteuer erleben, mit Tieren und mit Freund*innen.
Darum geht es: Abenteuer erleben, mit Tieren und mit Freund*innen.

Am 1. Juni ist Kindertag. Feiert ihr den?

Interview


Wir wollten von Berliner Kindern wissen, was sie am Weltkindertag machen und was sie sonst so unternehmen. Ein Fachgespräch mit Leticia, 7, zweite Klasse, Lina, 9, dritte Klasse, Sophia, 9, dritte Klasse, Carla, 9, dritte Klasse, Zwillingsschwester von Sophia, Eleni, 11, fünfte Klasse und Luise, 9, dritte Klasse.

Leticia: Ja.

Sophia: Ja, so richtig mit Party.

Was macht ihr dann?

Sophia: Wir fahren meistens raus. Oder treffen uns mit Freunden. Kurzferien in Deutschland.

Leticia: Ich unternehme etwas mit Freunden oder fahr mit Mama und Papa zu Oma und Opa.

Dürft ihr am Kindertag die Bestimmer sein?

Luise: Unsere Eltern sagen, wir können bestimmen. Aber dann bestimmen sie eben doch. Das ist ein bisschen blöd, finde ich.

Leticia: Bei uns dürfen am Kindertag immer die Kinder bestimmen. Und dann sagt man, ich will in den Tierpark gehen und die Eltern sagen: Nein, wir gehen jetzt in den Wald.

Darf man denn am Kindertag essen, was man will?

Lina: Ja, also ich würde am liebsten Sushi essen. Aber dann gibt es doch nur Brot.

Und wie ist das mit Getränken? Ist Cola erlaubt?

Lina: Manchmal ja.

Findet ihr eigentlich Cola gut?

Luise: Mittel.

Carla: Ich finde Cola eigentlich ganz gut, weil es schmeckt lecker.

Luise: Ist es aber ja eigentlich nicht. Ich versuche es zu vermeiden. Vom Geschmack her ist es ganz lecker aber es ist ungesund.

Ich finde, es schmeckt nur der erste Schluck richtig gut, wenn die Cola kalt ist und es draußen warm ist. Diese 0,5 Liter Cola-Flaschen sind zu viel für mich.

Luise: Ja, genau, es gibt diese ganz kleinen Cola-Flaschen, die sind am besten, finde ich.

Findet ihr den Kindertag denn wichtig?

Lina: Es gibt ja zwei Kindertage. Es gibt einmal den in Deutschland noch und einmal den für alle in der Welt. Ich würde daraus einen richtigen Feiertag machen. Dabei geht es darum, dass man an die Kinder denkt. Die meisten denken, das sei so etwas Ähnliches wie ein Kindergeburtstag. Das stimmt aber nicht, es geht um etwas viel Wichtigeres: um die Kinderrechte.

Als ich in den 70er Jahren Kind war, da war es normal, wenn Eltern ihre Kinder geschlagen haben. Oder dass ein Lehrer im Klassenzimmer nach den Kindern, die in der hintersten Reihe saßen und nicht ruhig waren, ein Schlüsselbund geworfen hat: »Ruhe jetzt!« Das ist ja jetzt verboten. Das ist auch so ein Kinderrecht.

Eleni: Die Lehrer haben den Kindern auch mit so einem Bambusstock auf die Hand gehauen.

Aber ihr habt das nicht erlebt?

Alle: Nein.

Aber eure Eltern?

Alle: Nein.

Was ist denn der beste Tag im Jahr – Geburtstag oder Weihnachten?

Sophia: Ich kann es nicht wirklich sagen. Ich kann es nicht ganz sagen, weil ich sehr nahe an Weihnachten Geburtstag habe, am 27. Dezember, deswegen ist das eigentlich für mich gleich. Der beste Feiertag ist für mich der Muttertag. Weil da meistens die ganze Familie zusammen unterwegs ist.

Leticia: Ich habe keinen Lieblingsfeiertag. Ich würde es am besten finden, wenn die ganzen Feiertage hintereinander wären.

Praktisch eine ganze Woche lang?

Leticia: Mmh. Das wäre am schönsten.

Und dann freut man sich das ganze Jahr auf den Geburtstag, dann kommt der endlich und geht ganz schnell vorbei. So wie einmal Achterbahn fahren: aufregend, aber sehr kurz.

Lina: Ich fahr richtig gern Achterbahn.

Carla: Ich auch. Ich bin schon eine gefahren und möchte noch eine krassere fahren.

Eleni: Ich auch.

Leticia: Ich habe es noch nie gemacht.

Carla: Riesenrad ist auch gut. Das würde ich am liebsten an so einem Feiertag fahren. Ich finde das richtig cool, wenn man von oben auf die ganze Stadt oder auf das Dorf sehen kann.

Aber es hält zwischendurch so oft an, wenn man damit fährt. Stört euch das nicht?

Luise: Ja, das ist halt so. Also ich finde das eigentlich gut und nicht gut, weil wenn man runterschaut, ist das nicht so schön, auch wenn es eigentlich cool ist, wenn man so weit oben ist.

Eleni: Also ich finde Riesenrad auch gut. Aber wenn es stoppt und ich oben bin, dann habe ich so ein bisschen Angst.

Leticia: Also ich finde Riesenrad gut, bloß ein bisschen zu langsam für mich. Aber die Aussicht ist toll.

Sophia: Ja, zu langsam, das finde ich auch. Manchmal braucht man es, auf den zu Rummel zu gehen, um unter Leute zu kommen. Wenn ich auf den Rummel gehe, kann man die Zeit genießen.

Lina: Ich finde Riesenrad auch ganz toll, so wie Achterbahn. Aber es steht meistens auf einem Rummel und der ganze Rummelplatz verbraucht einfach zu viel Strom, auch weil da überall die Lampen an sind, auch am Tag. Es wird einfach zu viel Strom verbraucht. Auch für die ganzen Straßenlaternen in der Stadt. Ich meine: Warum? Die Autos haben doch schon Licht. Das sollte man sich besser überlegen.

Eleni: Wir haben in unserem Garten neue Lampen, die solar angetrieben werden.

Und was haltet ihr vom Flugzeugfliegen?

Carla: Ich finde es eigentlich immer ein schönes Gefühl, im Flugzeug zu sein. Aber das ist auch eine totale Umweltverschmutzung.

Luise: Ich finde Flugzeug besser als Riesenrad, weil man dann die Wolken sieht. Und die Lichter, wenn man landet. Das sieht schön aus.

Sophia: Weil Fliegen billiger geworden ist, fliegen halt auch mehre Leute. Das ist auch ein Problem.

Leticia: Flugzeug fliegen finde ich gut wegen der schönen Aussicht. Aber es ist eine Umweltverschmutzung und so was mag ich einfach gar nicht.

Habt ihr denn gar keine Angst vor dem Fliegen? Ich habe zum Beispiel Angst, dass ich abstürze.

Lina: Ich auch.

Sophia: Ja, da hat man sehr doll Angst. Aber wenn man dann irgendwie eingeschlafen ist und man wieder aufwacht, dann denkt man erst mal gar nicht daran. Aber neulich sind wir mit dem Auto nach Sardinien gefahren und haben eine Fähre benutzt, auf der die ganze Zeit so ein Dieselmotor gedampft hat. Und das nicht so klimaschädlich wie Flugzeug fahren.

Aber ist Autofahren auf weiten Strecken nicht total langweilig?

Leticia: Ja, und dann wird einem auch noch schlecht.

Lina: Also mir wurde als kleines Kind auch immer schlecht im Auto, aber jetzt geht es.

Luise: Ich finde, dass wenn man im Auto was zusammen macht, dann ist es eigentlich nicht so schlimm. Wenn man fünfmal die gleiche Farbe von Autos sieht, dann schreit man – so etwas. Aber wenn ich mir Comics anschaue und dann aus dem Fenster rausschaue und dann wieder Comics lese, dann wird mir schlecht.

Eleni. Ich mag Autofahren nicht.

Carla: Ich finde es cool. Man kann dann »Wer bin ich?« spielen. Nur keine Comics lesen, dann wird mir schlecht. Dann hilft eigentlich immer, wenn ich schlafe.

Sophia: Ich bin ja Carlas Zwillingsschwester, aber trotzdem wird mir überhaupt nicht schlecht. Ich kann sogar was lesen auf der Autofahrt. Mir wird eigentlich nie schlecht. Und wenn doch, dann merkt man, dass ich krank bin. Das ist dann der Beweis.

Spielt ihr im Auto Gameboy?

Luise: Ja, und wir können uns dafür die Spiele aussuchen. Ich mag es, in einem Spiel etwas immer wieder zu versuchen und irgendwann habe ich eine Stufe höher geschafft. Das ist ein schönes Gefühl. Da wird mir dann auch nicht schlecht. Außer wenn ich es zu lange mache. Wenn ich es sehr lange mache.

Leticia: Ich spiele auf dem iPad, »Subway Surfers«. Und ich habe eine kleine Konsole, da kann ich »Mario Kart 7« spielen und das macht mir ganz schön Spaß.

Lina: Ich habe auch »Subway Surfers« und das macht so richtig Spaß.

Was ist denn eurer Meinung nach das beste Spiel?

Carla: Eine Freundin aus meiner Schule hat mir so eine Internetseite gesagt, die haben da sehr viele Spiele. Eine gute Seite.

Luise: Es gibt so viele Spiele, also die ich toll finde oder die mir Spaß machen. Und nicht nur eins, das am besten ist.

Leticia: Ich habe wirklich kein festes Spiel, das ich am tollsten finde. Ich mag einfach alle Spiele.

Und welche Spiele mögt ihr gar nicht?

Luise: Ballerspiele.

Carla: Es gibt so ein Spiel, das heißt »Brawl Stars«, das finde ich total dumm.

Was macht man da?

Carla: Da muss man andere mit Sachen abwerfen und dann sind die aus diesem Spiel raus.

Lina: Was auch sehr blöd ist, ist »Fortnite«. Das ist ein Ballerspiel und das spielen richtig viele. Da geht es darum, dass du andere Menschen töten musst. Das ist natürlich nicht gut, wenn woanders Krieg ist, zum Beispiel in der Ukraine.

Luise: Bei »Brawl Stars« muss man auch immer gegeneinander spielen und ballern. Dann gibt es einen Verlierer und einen Gewinner. Ich finde Spiele blöd, wenn es einen Gewinner und einen Verlierer gibt. Ich finde es besser, wenn man zusammen in einem Team ist, sonst ist der eine traurig und der andere total glücklich.

Was haltet ihr von »Mario Kart«?

Luise: Meine Geschwister finden das sehr cool. Aber ich kann das Auto nicht gut lenken.

Kann man es überhaupt lenken, oder denkt man nur, man lenkt es?

Luise: Also man kann es lenken. Aber ich bin einfach nicht gut darin. Ich werde auch nicht besser.

Leticia: Ich schon. Ich bin meistens Erste.

Lina: Ich spiele das im Winter manchmal bei meiner Freundin. Es nervt halt, wenn man mit dem Auto irgendwo gegen knallt. Ich bin da aber jetzt besser geworden.

Wie lange dürft ihr zocken?

Luise: Wenn wir »Mario Kart« spielen, müssen wir erst den Bildschirm aufbauen und Kabel reinstecken. Das dauert ein bisschen, und damit sich das lohnt, dürfen wir ein bisschen länger spielen.

Sophia: Ich habe kein Spiel, weil ich keine Videospiele spiele.

Generell?

Sophia: Generell, ja. Mein Bruder spielt die ganze Zeit. Er ist fast den ganzen Tag vor seinem Handy, seinem iPad oder seiner Playstation.

Leticia: Mein Bruder auch. Der wird im Oktober 15, der spielt immer nur »Fortnite« und Fußball.

Und guckt ihr Fernsehen? Oder seid ihr schon die Generation, die kein Fernsehen mehr guckt?

Luise: Doch. Wir dürfen am Tag 30 Minuten gucken, wenn wir Lust haben.

Könnt ihr das auch ansammeln? Wenn ihr zum Beispiel sagt, Montag gucke ich nicht, Dienstag gucke ich nicht, am Mittwoch darf ich dann anderthalb Stunden gucken?

Luise: Man darf nur zweimal sammeln und dann eine Stunde lang gucken. Länger geht nicht.

Carla: Wir haben einen Fernseher, aber unter der Woche dürfen wir eigentlich nicht so oft schauen. Nur am Wochenende, dann schauen wir abends mit der Familie zusammen Filme.

Und was guckt ihr da so?

Carla: Vor allen Dingen schauen wir Disney-Filme.

Lina: Ich guck ja auf Kika auch ganz viele Serien. Im Moment ist »Robin Hood, Schlitzohr von Sherwood« meine Lieblingsserie.

Ist das Trickfilm oder real?

Lina: Trickfilm.

Leticia: Ich darf eine halbe Stunde am Tag gucken und schaue gerne »Rainbow High«.

Was ist das?

Leticia: Das sind so Freunde auf einer Kunsthochschule, die machen eine Show. Aber eigentlich lese ich lieber. Das finde ich nämlich einfach toll. Da verbraucht man keinen Strom und außerdem kriegt man da auch nicht viereckige Augen.

Sophia: Ich lese lieber Comics.

Was denn?

Sophia: »Naruto«, das ist ein Manga aus Japan. Das liest man von hinten nach vorne und das ist so spannend, weil es auch um Ninjas geht und ums Kämpfen. Aber es geht auch viel um Freundschaft und Vertrauen. Das finde ich sehr schön.

Luise: Mein Bruder, der liest das auch, und ich habe es auch schon mal gelesen. Und ich finde, es ist brutal, manchmal ist eine ganze Seite voll mit Blut. Ich lese lieber etwas über Tiere und über Freundschaft.

Leticia: Ich lese eher Bücher. Bücher liebe ich einfach so sehr.

Eleni: Ja, beim Film wird das alles so gezeigt, wie das so abläuft. Aber im Buch, da kann man sich so ein Bild vorstellen, wie das sein könnte.

Luise: Wir lesen erst ein Buch und schauen dann den Film dazu. Und die Geschichte ist dann im Film total anders.

Besser?

Luise: Besser und nicht besser. Und die Leute heißen anders.

Ich hab früher gerne »Micky Maus« gelesen. Lest ihr die auch?

Eleni: Die habe ich noch nie gelesen.

Luise: Also ich lese »Micky Maus«.

Sophia: Meistens lese ich »Lustige Taschenbücher«. Und da gibt es ein Lieblings-Comic von mir, das heißt »Der Knall im All«, das ich ziemlich lustig finde. Mein Papa findet das nicht so cool, sagt er, aber ich weiß, dass er es früher gemocht hat.

Und was ist der »Knall im All?«

Luise: Das ist eine Geschichte mit Donald Duck. Da geht es um Satelliten, die immer abstürzen. Dann ruft er den Erfinder an und der schickt eine Ziege ins All. Und die frisst dann die ganzen Satelliten und dann können sie nicht mehr runterfallen.

Lina: Ich habe mal ein »Lustiges Taschenbuch« zu Weihnachten bekommen, Micky Maus und Donald Duck gemischt. Aber das habe ich immer noch nicht zu Ende gelesen, denn ich lese das nur so nebenbei, ich lese lieber andere Bücher.

Ich habe drei Kinder, davon liest nur eins Bücher, die anderen lesen ihre Displays. Lest ihr denn wirklich Bücher?

Alle: Mmh, ja, ja.

Okay. Ihr müsst mir sagen, was ihr für Bücher lest.

Eleni: Abenteuerbücher.

Abenteuerbücher? Ist »Harry Potter« eines oder ist das Fantasy?

Eleni: Na ja, unterschiedlich. Lese ich aber.

Carla: Also ich lese den zweiten Teil von »Die Schule der magischen Tiere«. Das sind Tiere, die den Kindern helfen.

Luise: Ich lese gerade »Ponyhof Apfelblüte«. Da lernt man was über Tiere und wie man sich wieder vertragen kann. Davon gibt es 18 Stück und dann noch einen Sonderband.

Wie viel hast du davon schon gelesen?

Luise: Acht.

Sophia: Ich lese Mangas oder gerne auch Romane.

Manga-Romane?

Sophia: Nein, Bücher mit richtig Text.

Sag mal ein Beispiel.

Sophia: Das kennt glaube ich keiner: »Shana, das Wolfsmädchen«, ein italienisches Buch. Aber ich finde es spannender, wenn man ein Buch mit Bildern hat. Ich bin ein sehr großer Fantasy-Fan. Und deswegen mag ich »Naruto«, weil es da auch so um Fantasy geht.

Lina: Also, ich habe keine Lieblingssorte von Büchern. Das ist immer ganz unterschiedlich. Mal Abenteuerbücher, mal ganz ruhige Bücher. Gerade lese ich den ersten Band von »Harry Potter«. Und mein Papa liest mir gerade Erich Kästner vor: »Der 35. Mai«.

Leticia: Ich lese jeden Tag drei Stunden. In der ersten Stunde ein Buch und die andere ein anderes Buch und in der dritten noch ein anderes Buch. Ich finde, »Eliot und Isabella« ist ein cooles Buch, das lese ich supi gerne. Und ein Buch über Dinosaurier von »Was ist was«.

Luise: Ich wohne nahe an der Stadtbibliothek und da leihen wir uns viele Bücher, CDs und so was aus. Deswegen lese ich viel. Und wenn ich die Bücher zu Ende gelesen habe, höre ich sie vielleicht, oder dann gibt es noch einen Film davon.

Nehmen wir mal an, ihr würdet selber ein Buch schreiben: Was sollte denn da so passieren?

Lina: Bei mir würde es wahrscheinlich um die Welt gehen. Die wird ja nach und nach immer mehr verschmutzt. Ich würde über zwei Kinder schreiben, die die Welt retten, also ein Abenteuerbuch.

Leticia: Ich würde auch über zwei Kinder schreiben oder über ein ganzes Team, die zum Beispiel nach Afrika reisen.

Carla: Also ich bin ja der Lese-Fan und schreiben tue ich eigentlich nicht so gerne. Aber wenn ich schreiben würde, dann würde ich über Tiere schreiben und die sich untereinander auch verstehen.

Aha, okay. Und die dann dieselbe Sprache sprechen?

Carla: Ja.

Und können die sich dann auch mit Menschen unterhalten?

Carla: Ich weiß nicht, ob in diesem Buch dann Menschen vorkommen würden.

Ach so.

Luise: Also ich schreibe gerne Geschichten. Zum Beispiel habe ich einen Satz und dann überlege ich mir, wie ich diesen Satz noch weiterführen könnte und daraus eine Geschichte machen könnte. Das schreibe ich in meine Notizhefte, wenn ich mal Lust hab. Ich finde das eigentlich toll, weil man sich dann so in einen anderen reindenken kann.

Sophia: Ja, ich schreibe auch Bücher.

Was, du schreibst Bücher?

Sophia: Ja, ich habe noch keins veröffentlicht, aber gerade bin ich an einem, da habe ich mich inspirieren lassen von einem Buch aus der Klassenbibliothek. Es geht um ein Mädchen, das umziehen muss und auf einen Bauernhof kommt. Dort reitet sie mit ihrem Pferd und erlebt Abenteuer. Und ich wollte so was Ähnliches machen, nur dass die dann noch eine Freundin auf dem Bauernhof kennenlernt und die dann zusammen Abenteuer erleben. Ich habe vor, vielleicht irgendwas Magicmäßiges einzubauen. Da bin ich mir aber noch nicht ganz sicher. Und ich habe auch vor, dass es um jemanden geht, der auch den Erwachsenen auch mal was sagen kann und nicht stumm in der Ecke das macht, was die Eltern machen, sondern auch mal laut wird.

In Richtung Pippi Langstrumpf?

Sophia: Mmmh, nee.

Ist die nicht interessant, weil sie ohne Eltern mit einem Pferd zusammen wohnt und super stark ist?

Eleni: Die macht aber auch viele verrückte Sachen.

Luise: Und sie hat auch einen Affen. Und so abstehende Zöpfe, die zur Seite gehen. Meine Schwester hat sich mal als Pippi Langstrumpf verkleidet, dafür hat sie so Draht in den Zopf gebunden.

Und guckt ihr lieber Youtube oder Fernsehen?

Eleni: Fernsehen. Bei Youtube gibt es nur Kurzfilme. Da sieht man, was es auf Netflix gibt und muss dann die richtigen Filme auf Netflix schauen.

Lina: Also ich gucke gerne Youtube, weil man da sieht, was es alles gibt. Man hat eine große Auswahl. Da entdecke ich auch gerne viel Neues.

Carla: Ich schau gerne Disney oder Netflix. Aber Youtube schaue ich nicht. Denn ich finde es nicht gut, dass die nur kurz zeigen, was es bei Netflix gibt, aber nicht eine ganze Serie oder einen Film. Da ist nicht der ganze Inhalt, das finde ich nicht so toll.

Eleni: Ich teile mir mit meinem Bruder das Tablet. Und er schaut eklige Filme auf Youtube.

Ist er älter oder jünger?

Eleni: Jünger.

Luise: Auf Youtube kann man auch Lieder lernen oder Mathe. Aber was mir bei Netflix gefällt, ist, dass ganze Folgen sind und man auch gezeigt bekommt, was davor passiert ist.

Leticia: Ich gucke meistens auf dem Tablet Netflix. Aber manchmal gucke ich auch Fernsehen oder Filme.

Lernt ihr auf Youtube auch neue Wörter, die eure Eltern nicht verstehen?

Eleni: Also mein Bruder, der lernt so Wörter aus der Schule und versteht sie aber noch gar nicht. Und dann erklärt ihm meine Mutter, was damit gemeint ist, weil sie geschockt ist, dass er sie benutzt. Und dann sagt er sie auch nicht mehr.

Schimpfworte, oder was?

Eleni: Ja, genau.

Sophia: Ich musste neulich meinen Eltern und meinen Großeltern erklären, was das Emoji von Drogen ist. Und die so: »Hä?«, »Was?« Die haben das erst mal gar nicht geschnallt.

Ja, also meine Kinder haben immer so Lieder vorgespielt, die ich nicht kannte. Und dann habe ich denen was vorgespielt. Zum Beispiel Elvis. Kennt ihr den?

Alle: Mmmh, ja.

Und Tina Turner, die jetzt gestorben ist, kennt ihr die auch?

Sophia: Ja.

Leticia: Die Sängerin, die du gerade gesagt hast, ich glaube, die war Ende 80 oder so.

Richtig. Und hier noch eine spezielle Frage. Wir machen ja eine Zeitung, es gibt aber eigentlich keine Kinder, die Zeitung lesen, oder?

Eleni: Doch, ich lese Zeitung.

Ihr lest Zeitung?

Lina: Ich manchmal.

Luise: Ich lese eine Kinderzeitung.

Leticia: Ich kenne niemanden, der Zeitung liest.

Carla: Bei Oma und Opa, da liest Oma immer Zeitung. Und manchmal sind ja da auch so kleine Comics drin, die lese ich.

Luise: Mein Vater liest immer so Zeitung, eine richtig fette Zeitung. Und mein Bruder schaut immer die Sportartikel an, die gibt ihm mein Vater. Und mir gibt er meistens die Rätsel. Ich finde es irgendwie cool, die Antwort zu finden.

Lina: Mein Papa hat eine Kinderzeitung bestellt, die heißt »Geolino«, die lese ich auch. Die ist toll, weil da auch coole Sachen drin sind. Zum Beispiel Tipps, wie du was kochen kannst.

Habt ihr denn das Gefühl, dass wenn ihr was lest, dass ihr da klüger von werdet?

Alle: Was, wie bitte?

Dass ihr vom Lesen klüger werdet. Man sagt doch immer: Bücher bilden.

Sophia: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Eleni: Ja, man kann mit Büchern was lernen, zum Beispiel über Tiere.

Luise: Wenn man »Was ist was« liest, lernt man schon was, da werden Informationen genannt über Sachen, die man noch gar nicht wusste. Zum Beispiel ich habe mir letztens »Was ist was – Haie« ausgeliehen. Das fand ich sehr spannend.

Leticia: Ich lese nicht »Was ist was« ich höre »Was ist was«.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.