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Lily Gladstone: Historischer Preis

Lily Gladstone gewann als erste indigene Person einen Golden Globe

Die gute Nachricht ist, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Golden Globes eine indigene Person eine der Trophäen gewonnen hat. Die US-amerikanische Schauspielerin Lily Gladstone wurde für die Rolle der Osage-Frau Molly im Martin Scorseses Drama »Killers of the Flower Moon« als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Im Film geht es um die Mordserie am Osage-Volk in den USA der 1920er Jahre.

Die schlechte Nachricht ist, dass diese Molly einer der passivsten Frauencharaktere der Filme des vergangenen Jahres ist. Außer wenigen Szenen, in denen sie etwas selbstbestimmt tut, liegt sie im Bett, hat Schmerzen und schaut traurig in die Kamera. Da Scorseses Film eher der Schauplatz seiner üblichen Stars Leonardo DiCaprio und Robert De Niro war, blieb Gladstone nicht viel Spielraum. Doch nun erhielt sie den renommierten Preis.

Die 38-Jährige wurde im US-Bundesstaat Montana geboren. Bis zum elften Lebensjahr lebte sie dort im indigenen Reservat des Blackfeet-Volks. Später studierte sie Theater und hat außerdem einen Abschluss im Fach Native American Studies. Wegen der stereotypen Rollenangebote wollte sie einst mit dem Schauspielern aufhören. Aber eine Rolle im Film »Certain Women« (2016) der US-Regisseurin Kelly Reichardt machte sie bekannt. Ihre Dankesrede bei der Golden-Globes-Verleihung hat sie mit einigen Worten in der Sprache des Blackfeet-Stamms begonnen.

Im ersten Semester ihres Studiums sagte eine Professorin, die fürs »Theater der Unterdrückten« zuständig war, wenn jemand von den Studierenden je berühmt werde, könne er sie um vier Uhr früh anrufen und auslachen. Spätestens heute Nacht könnte Gladstone zum Telefon greifen.

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