Literatur

Das Erbe der Abwesenheit

»Das andere Mädchen« von Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux ist ein Brief an ihre ungekannte Schwester

Erik Zielke

Musik gegen die Polizistenbande

In »Radio Nacht« von Juri Andruchowytsch kämpft ein altmodischer, melancholischer Sexist für die Freiheit, irgendwo in Osteuropa

Norma Schneider

Wem gehört Sylt?

Alle haben Kummer: Dörte Hansen erzählt in ihrem Roman »Zur See« von einer Familie, die unter dem Druck des Tourismus auseinanderbricht

Guido Speckmann

Kotzen wie eine Katze

Eine tragische Coming-of-Age-Geschichte auf Teneriffa, die Neokolonialismus und Feminismus mitverhandelt: »So forsch, so furchtlos« von Andrea Abreu

Marit Hofmann

Der Zeit ins Gesicht schauen

Keine Angst vor Unterhaltung und auch nicht vor dicken Schwarten: Mit »Der Traumpalast« macht Peter Prange die Weimarer Republik fühlbar

Frank Jöricke

Flucht oder Ziel?

»Das Rosen-Experiment« von Jan Böttcher ist ein Roman über Psychologie, Frauenbefreiung und das Berlin vor 100 Jahren

Anne Hahn

Die Zukunft der Vergangenheit

Das Leben bejahen, ohne die Verzweiflung zu negieren: »Benito«, Hendrik Otrembas fulminanter dritter Roman

Luca Glenzer

Was in den Büchern ist

Ein Ritt durchs Barcelona der vergangenen 30 Jahre: In Miqui Oteros »Simón« lernt man, dass das echte Leben kein Roman sein kann

Isabella Caldart

Goodbye, Kapitalismus

Krisen, Kriege, Klima: Wo ist der Zusammenhalt? Beobachtungen von der Frankfurter Buchmesse 2022

Christof Meueler und Bahareh Ebrahimi

Im Jahrhundert der Wölfe

Anne Hartmann und Reinhard Müller erinnern an die deutsche Sektion des sowjetischen Schriftstellerverbands

Werner Abel

Totes Fleisch

Von der Swinger-Party zur Beziehungstragödie: Thomas Melles neuer Roman ist ein Untergangsepos der bürgerlichen Moral und Existenz

Björn Hayer

Erhört die Wälder!

Auch Lyrik reagiert auf die Klimakrise – indem sie etwa die Natur sprechen lässt und dadurch neue Denkräume eröffnet

Björn Hayer

Auftauen im Eis

Gegen das Schauermärchen von den zwei Geschlechtern: Kim de l’Horizon, non-binär und aus der Schweiz, hat mit »Blutbuch« den Deutschen Buchpreis gewonnen

Christof Meueler